Fotogra?e ist das visuelle Leitmedium unserer Zeit, der kompetente Umgang mit Bildern stellt eine Schlüsselquali?kation in unserer Gesellschaft dar. Trotz der ausgeprägten Verbreitung und Bedeutung fotogra?scher Praxis ?ndet die pädagogische Arbeit mit Fotogra?e eher rudimentär statt; die Fotogra?e scheint innerhalb des medienpädagogischen Diskurses an den Rand gedrängt. Dies ist insofern unverständlich, weil die didaktischen Potenziale dieses Mediums noch lange nicht ausgeschöpft sind und angesichts der Entwicklungen (Digitalisierung, Multimedia) neu entdeckt werden könnten. Es gilt hierbei an erfolgreiche Arbeitsformen anzuknüpfen, die im schulischen Bereich – in der Bundesrepublik wie in der DDR – zum pädagogischen Alltag da- gehörten. Aber auch von den Projekten der Jugendarbeit kann pro?tiert werden, etwa vom De- schen Jugendfotopreis, der, seit 1961 ausgeschrieben, zu den traditionsreichsten medienpäda- gischen Angeboten überhaupt zählt. Angesichts des Stellenwerts der Fotogra?e als eines Mediums der global und interkulturell wirksamen künstlerischen Ausdrucksform versucht dieses Handbuch neue Impulse für eine zeitgemäße fotopädagogische Arbeit zu geben. Am Anfang unserer Beschäftigung mit dem Thema Fotogra?e + Text stand ein „doppeltes“ Seminarprojekt. Studierende eines Fotopädagogik- und eines Deutschdidaktik-Seminars an der Pädagogischen Hochschule Freiburg stellten sich gegenseitig die Aufgabe, Texte zu Fotos zu schreiben und Fotos zu Texten zu machen. Das Experiment motivierte zur Weiterarbeit, die zum Teil hier dargestellt ist. Wir vermuteten darüber hinaus, dass es zumindest in einigen schulischen Fachdidaktiken seit langem einen Diskurs zu einer Verknüpfung der Medien Foto und Text bzw.