Transdisziplinäre Forschung soll der Problemlösung in der Gesellschaft dienen und Wissen über problembezogene Gestaltungsmöglichkeiten technologischer wie institutioneller Art erarbeiten, welche in das Umfeld eingebettet sind, indem sie systemischen Prozessen und gesellschaftlichen Einstellungen Rechnung tragen.
Nicht nur Ziele und Inhalte, sondern auch die Vorgehensweisen transdisziplinärer Forschung stellen für die Beteiligten eine grosse Herausforderung dar. Der Forschungsprozess fordert in hohem Masse gegenseitigen Respekt, wechselseitiges Lernen und konstruktive Zusammenarbeit; stehen treffen doch unterschiedliche Wissenschaftskulturen, wissenschaftliche Auffassungen und lebensweltliche Standpunkten aufeinander.
Die transdisziplinäre Forschung bedarf systematischer Vorgehensweisen, um erfolgreich zu sein. Hier besteht ein großer Handlungsbedarf. Die vorliegenden »Gestaltungsprinzipien für die transdisziplinäre Forschung « widmen sich dieser Aufgabe: Komplexitätsreduktion wird durch die Verortung der Wissensbedarfs und der Beteiligten erreicht, Wirksamkeit durch die Einbettung in das Umfeld, Integration durch das offene aufeinander Zugehen und Reflexivität durch die rekursive Gestaltung der Forschungsprozesses.
Die Gestaltungsprinzipien zeigen auf, welche besonderen Herausforderungen sich für die Projektkonzeption stellen, wenn Projekte transdisziplinär ausgerichtet werden. Und sie machen Vorschläge, wie mit diesen Herausforderungen umgegangen werden kann, um sowohl Wissen von direkter gesellschaftlicher Relevanz zu erarbeiten, als auch Forschende zu kreativen Leistungen anzuspornen. Die Gestaltungsprinzipien richten sich in erster Linie an transdisziplinär Forschende. Ihnen sollen sie helfen, transdisziplinäre Forschungsprojekte zu planen und durchzuführen, ohne dass sie den Anspruch haben, ein Methodenhandbuch zu sein.