Auf der Suche nach sinngebenden Kriterien christlicher Liturgie rückt das Phänomen des liturgischen Gedenkens in den Mittelpunkt einer „Theologie der Liturgie“. Dabei geht es um ein tieferes Verstehen der in der Liturgie stattfindenden Verschränkung des vergangenen und zukünftigen (Heils-)Handelns Gottes mit der gegenwärtig versammelten Gemeinde zu einem gott-menschlichen Begegnungsgeschehen. Der Gegenstand der Untersuchung weitet sich dabei unter Einbeziehung einer kulturanthropologischen Annäherung über das Phänomen des kulturellen Gedächtnisses. Einige philosophische und theologische Erörterungen zu Gebet, Zeit und dem Motiv der angebrochenen Gottesherrschaft stecken den hermeneutischen Hintergrund der anschließenden liturgischen Analysen ab. Dies geschieht exemplarisch anhand der theologischen Erschließung der christlichen Sonntags- und Eucharistiefeier, denen jeweils ein Vergleich zur jüdischen Sabbat- und Pesachfeier gegenübergestellt wird. Am Ende des Buches steht ein systematischer Entwurf einer „Theologie liturgischen Gedenkens (Anamnese)“.