Über den Stand des interreligiösen Dialoges 40 Jahre nach „Nostra Aetate“.

Mit „Nostra Aetate“ hat 1965 erstmals ein Konzil eine Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den anderen Religionen verabschiedet. Das Zweite Vatikanum spricht ihnen eine theologische Würdigung aus und mahnt zur „Anerkennung, Wahrung und Förderung“ der „geistlichen und sittlichen Güter“ der Religionen. Damit versteht die Kirche ihre Sendung der Förderung der Menschheitssolidarität neu. Sie lernt das Evangelium und sich selbst in der Welt von heute von den anderen her zu begreifen und wandelt sich damit zur Weltkirche.
Der interreligiöse Dialog stellt eine tiefe religiöse Herausforderung für die Kirche dar, die Wahrheit des eigenen Glaubens vor und mit der Wahrheit anderer Religionen zu präsentieren und gleichzeitig der Schuld und den Differenzen nicht auszuweichen.
Hochrangige Vertreter der katholischen Kirche und anderer Religionen bündeln in diesem Band die Standpunkte von „Nostra Aetate“ und fragen nach der Bedeutung des interreligiösen Dialogs für die religiöse Praxis der Weltkirche. Leistet die Erklärung auch vor Ort einen konkreten Beitrag zur Entschärfung brisanter Konfrontationen? Der Konfliktherd im ehemaligen Jugoslawien wird als Erstfall der Bewährung theologischer Errungenschaften herangezogen.