Was geschieht mit dem Menschen nach dem Ende seines Lebens? Entsprechend der dualistischen Denkweise der Theologie wären zwei Möglichkeiten für ihn vorgesehen: Himmel oder Hölle – also die beseligende Schau göttlicher Herrlichkeit oder das quälende Entsetzen ewiger Verworfenheit. In der theologischen Ordnung der Eschatologie wird dagegen eine dritte Größe eingeführt: die Lehre vom Purgatorium als dem Ort der Läuterung der für das ewige Heil Bestimmten.
Ist aber dieser Dreiklang überhaupt noch aktuell und zeitgemäß? Wie kann der moderne Mensch noch vernünftig vom Fegfeuer sprechen? Oder ist das Purgatorium als katholische Sonderlehre nur eine geschichtliche Größe, die nicht zuletzt hinderlich ist für die Ökumene?
Der Autor diskutiert in der vorliegenden Arbeit diese Fragen vor allem unter moraltheologischen Gesichtspunkten.