„Ich liebe Frankreich“, schreibt Klaus Mann 1936 im Exil und bringt damit sein lebenslanges, sehr enges Verhältnis zur Kultur, Literatur und Sprache von Deutschlands westlichem Nachbarn und zu den Franzosen selbst auf den Punkt. Aus Quellen schöpfend, die der Forschung bisher nicht zugänglich waren, leistet die Arbeit Veit Johannes Schmidingers einen neuen Beitrag zur Klaus-Mann-Forschung und zur deutsch-französischen Kulturgeschichtsschreibung. Die Vielseitigkeit und Komplexität von Klaus Manns Beziehung zu Frankreich wird anhand seiner Frankreicherfahrungen und der Frankreichbilder in seinem literarischen Werk rekonstruiert, auch unter dem Gesichtspunkt seiner Homosexualität, die im Ergebnis als bedeutendste Motivation seiner Hinwendung nach Frankreich gewertet wird. So werden Klaus Manns Selbstbild, sein Engagement gegen den Faschismus und sein literarisches, essayistisches und autobiographisches Werk vor dem Hintergrund seiner Beziehung zu Frankreich in einem neuen Licht gesehen.