Kohle und Stahl, der VfL und Opel: Klischeevorstellungen von der Stadt „tief im Westen, wo die Sonne verstaubt“ sind bundesweit verbreitet. Doch wie ist Bochum wirklich und wie wurde es zu dem, was es heute ist? Diesen Fragen geht Hiram Kümper, Historiker an der Bochumer Ruhr-Universität, auf ebenso prägnante wie unterhaltsame Weise nach.
Wer weiß schon, dass Bochum bis ins 18. Jahrhundert vor allem von der Viehzucht lebte? Oder dass sich die Steinkohle in der Zechenhauptstadt als Brennstoff durchsetzen konnte, weil der preußische Staat Handwerkern und Industrie die Verwendung von Feuerholz verbot? Oder dass der „Bochumer Verein“ zuerst als Hersteller von Glocken zu Weltruhm gelangte, lange bevor das Revier zur Waffenschmiede wurde?
Hiram Kümper nimmt den Leser mit auf einen Parforceritt durch fast 1.000 Jahre Stadtgeschichte, vom märkischem Dorf bis zur modernen Universitätsstadt. Er räumt dabei mit mancher Legende auf und erschließt mit zahlreichen Anekdoten die Lebenswelt vergangener Jahrzehnte. Diese Stadtgeschichte ist geprägt von tiefer Sympathie für die Stadt und vom trockenen Humor, der die Bochumer immer entspannt in die Zukunft blicken lässt: „Waaten wä’s halt ab. Wird schon.“