Als außenpolitischer Berater der Bundeskanzler Adenauer, Erhard und Kiesinger hat Horst Osterheld zwischen 1960 und 1969 maßgeblich den Kurs der deutschen Außenpolitik geprägt. Dem ersten Kanzler blieb er auch nach dessen Abgang aus dem Kanzleramt als enger Vertrauter verbunden. Horst Osterheld hat in mehreren Büchern Zeugnis von seinem Dienst an der deutschen Außenpolitik abgelegt. Er war Patriot im besten Sinne des Wortes. Adenauers Entscheidung für die feste Verankerung der Bundesrepublik im Westen war auch Osterhelds politisches Credo. Der Diplomat, der nach Kriegsdienst und Jurastudium 1951 in den Auswärtigen Dienst eingetreten war, verstand seinen Einsatz zeitlebens als Dienst an Deutschland. Das politische und diplomatische Wirken Horst Osterhelds, die Entscheidungsfragen und Zwänge der deutschen Außenpolitik in der unmittelbaren Nachkriegszeit, die Last der Nation nach der politischen und moralischen Katastrophe des Zweiten Weltkriegs, kurz die politische und geistige Situation der Zeit ins Gedächtnis zu rufen, dies ist das Ziel des Gedenkbandes über Horst Osterheld. Das Buch will mehr sein als eine Gedenkschrift im klassischen Sinne: es versteht sich als Beitrag zur Geschichte der Bundesrepublik und zur deutschen Außenpolitik zugleich. Prominente Zeitzeugen kommen darin ebenso zu Wort wie namhafte Wissenschaftler. Ein biographischer Essay des Herausgebers führt in den Band ein. Auf diese Weise entsteht ein zeitgeschichtliches Panorama des Zeitraums, der im Wesentlichen mit der alten Bundesrepublik der Jahre 1949-1989 identisch ist.