Alle Hoffnungen, daß die Herrschaft des Nationalsozialismus eine vorübergehende Erscheinung sei, hatten sich zerschlagen. In Paris treffen sich 1935 Schriftsteller aus aller Welt, um ihre Möglichkeiten zur 'Verteidigung der Kultur' zu erörtern, und nach langem Zögern bekennt sich auch Thomas Mann zur Emigration. 'Im Zeichen der Volksfront' heißt der zweite Teil des vierten Bands der 'Klaus-Mann-Schriftenreihe' über die Jahre 1935 bis 1937. Er erzählt von der Formierung der Volksfront, aber auch vom Scheitern der 'Sammlung' und von übermächtigen Depressionen. Es geht außerdem um das Tschaikowsky-Portrait 'Symphonie Pathetique', um den für die Geschichte der Klaus-Mann-Rezeption zentralen Roman 'Mephisto' und die traurig-bittere Erzählung 'Vergittertes Fenster' über König Ludwig II. von Bayern.

Fast vier Jahrzehnte haben die Autoren recherchiert, umfangreiche Korrespondenzen und persönliche Gespräche geführt. Auf diese Weise konnten sie die autobiografischen Zeugnisse Klaus Manns und die vorhandenen, bruchstückhaften Faktensammlungen um zahlreichen substanzielle Daten, Namen, Milieu- und Hintergrundinformationen bereichern. Die sechsbändige 'Klaus-Mann-Schriftenreihe' zeichnet so den Lebensweg des Autors nach, spürt das Wechselspiel von den persönlichen und zeithistorischen Umständen auf und leistet vor diesem Hintergrund eine umfassende Analyse des Gesamtwerks. Sie präsentiert ein halbes Jahrhundert Zeitgeschichte im Fokus einer einzigartigen Persönlichkeit.
Erstmals wurde für diesen Band auch die bisher für die Öffentlichkeit gesperrten, unveröffentlichten Tagebücher Klaus Manns eingesehen.

'Bei weitem das Erschöpfendste, was je über diesen human case geschrieben wurde.' (Golo Mann)