Anhand des »Halleschen Heiltums« wird nach den konfessionellen Konfliktfeldern gefragt, die der Heiligen- und Reliquienkult um 1500 hervorrief.

Ausgehend von der Reliquiensammlung Ernst von Wettins (1476-1513) und Albrecht von Brandenburgs (1490-1545) werden die Konfliktfelder beleuchtet, die der Heiligen- und Reliquienkult in der Reformationszeit Mitteldeutschlands hervorrief. Halle erlebte bis zum Rückzug Kardinal Albrechts (1540) eine Steigerung, im Kontrast zu Wittenberg, wo auf Anraten Luthers das Wittenberger Heiltum Friedrich des Weisen um 1520 eingestellt wurde. Befürworter wie Gegner des Kultes werden vorgestellt, so Georg der Bärtige mit Annaberg oder Degenhart Pfeffinger und seine private Reliquiensammlung wie auch Luthers Reaktion auf das Aufblühen des Kultes mit alten und neuen Heiligen.
Neben der kulturhistorischen Einordnung kommt die mittelalterliche Praxis ebenso zur Sprache wie medien- und sammlungsgeschichtliche Aspekte oder die Betrachtung aus liturgie- wie musikhistorischem Blickwinkel.

Mit Beiträgen von: Enno Bünz, Livia Cárdenas, Philippe Cordez, Christof L. Diedrichs, Carola Fey, Matthis Hamann, Sabine Heiser, Hanns Hubach, Hartmut Kühne, Stefan Laube, Kerstin Merkel, Nine Miedema, Volker Schier, Johannes Tripps und Christoph Volkmar.

Link: Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt