Die wohl bedeutendste Praxis von Transnationalität in Europa sind die vielfältigen Übersetzungen – die doch zugleich immer wieder lediglich als bloße Dienstleistung wahrgenommen werden. Für das literarische Übersetzen wurden und werden explizite Methodologien entwickelt; juristische und ökonomische Übersetzungen verlangen gerade europäisch gebieterisch nach substantiellen Lösungen, die elektronischen Vorschläge bleiben immer erneut hinter den in sie gesetzten Erwartungen zurück. Übersetzungen von Wissenschaftstexten werden einer – oft nur unterstellten – doppelten Sprachkompetenz der WissenschaftlerInnen überantwortet.


Für ein mehrsprachiges Europas wird Übersetzung weiterhin von einer grundlegenden Bedeutung sein. Die Erforschung dieser Prozesse in ihrer Vielfältigkeit, die Charakterisierung von je spezifischen Übersetzungskulturen und die Vermittlung von sprachtypcharakterisierenden linguistischen Analysen und übersetzerischer Praxis stehen noch immer in den Anfängen.


Dieser Band eruiert die Problemdimension sprach- und wissenssoziologisch, textartenlinguistisch und linguistisch.