Es muss auf den ersten Blick überraschen, dass es bisher noch kein Lehrbuch zum Thema „Pädagogische Institutionen“ gibt, und mehr noch, die Institutio- perspektive in den Diskussionen in der Disziplin Erziehungswissenschaft nicht systematisch behandelt wird. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass für die Erziehungswissenschaft das Grundmodell der Erziehung, welches prinzipiell partnerschaftlich angelegt ist, leitend gewesen ist und auch gegenwärtig noch favorisiert wird. Dieses Grundmodell geht im Extrem von der Einmaligkeit - zieherischer Prozesse aus und betrachtet dann im Gegenzug Versuche der Institu- onalisierung als eingrenzend sowie den pädagogischen Auftrag behindernd. Im Lehrbuch wird die Grundfigur der Einmaligkeit des Vorgangs mit der Notw- digkeit des Organisierens in pädagogischen Institutionen in eine Beziehung - setzt. Deshalb wird ausgehend von der Art der pädagogischen Aufgaben, die zu erfüllen sind, ein allgemeines Verständnis für pädagogische Institutionen ent- ckelt. Das ist das Thema der ersten Kapitel des Buches. Anschließend werden dann verschiedene soziologische und in der Betriebswirtschaftslehre entwickelte Theorien bzw. Modelle von Organisation vorgestellt und geprüft, was sich mit ihrer Hilfe in Bezug auf pädagogische Institutionen erkennen lässt. Das Buch ist aus einer Vorlesung entstanden, die der Autor in den letzten Jahren mehrfach gehalten und immer wieder verändert hat. Deshalb ist zunächst den Studierenden zu danken, die an der Vorlesung teilgenommen und durch kritische Rückfragen, aber auch durch ihre Teilnahme an der Abschlussklausur dazu beigetragen haben, dass die Vorlesung und der ihr korrespondierende Text die jetzige Form gefunden haben.