Wenn fast zwei Drittel aller Bäume, und zwar nicht nur in windexponierten Lagen, als geschädigt gelten oder verschiedene Tier- und Pflanzenarten aus unserer Umwelt verschwinden, setzt uns die Natur ein klares Zeichen: Schadstoffbelastungen der Umwelt lassen sich ohne hohen Aufwand an Arbeit und Kosten durch Pflanzen und Tiere selbst erkennen, ja sogar messen. Diese sogenannten Bioindikatoren reagieren auf Umweltveränderungen oft noch empfindlicher, frühzeitiger und vielfach auch "sichtbarer" als chemisch-physikalische Messgeräte. Die Auswahl anderer Kernindikatoren wie die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen, CO2-Emissionen, Abfallaufkommen oder Energieverbrauch sollen nachhaltige Entwicklung messbar und kontrollierbar machen, die Kooperationen der Kommunen ermöglichen und nicht zuletzt die Kompatibilität der nationalen und kommunalen Systeme sicherstellen. Die AGENDA 21 fordert in Kapitel 40 die Staaten zur Entwicklung von Nachhaltigkeitsindikatoren auf, um eine solide Basis für Weichenstellungen auf allen politischen Ebenen zu schaffen.

Die Beschaffenheit wichtiger Umweltindikatoren und -systeme sowie ihre Anwendung in der Praxis standen im Mittelpunkt der 35. Hohenheimer Umwelttagung.