Die ganze Welt ist Bühne, und alle Frauen und Männer bloße Spieler. Man möchte eine "Philosophie der Geste" in den neuen Gemälden Tim Eitels suchen. Der Künstler hat ein besonderes Gespür für den Moment, in dem eine Haltung oder Pose besondere Bedeutung bekommt. Meist aber dominiert die Szenerie: anonyme öffentliche Räume in feinen Schattierungen von Grau und Grün, die so bestimmend sind, dass die Menschen beinahe darin untergehen. Am Ende behauptet sich die Figur dennoch, steht als fragiles Symbol in leise bedrohlicher Umgebung.
"Tim Eitel: A Stage" zeigt Gemälde aus den Jahren 2004 bis 2006, eine thematisch und atmosphärisch geschlossene Werkgruppe. Dazu hat der Künstler Schnappschüsse aus seinem fotografischen Skizzenbuch ausgewählt, die seine persönliche Sicht auf die Welt und seinen Arbeitsprozess illustrieren. Sie begleiten ein Gespräch mit dem Schriftsteller Christoph Peters, bekannt durch die Romane "Das Tuch aus Nacht" und "Ein Zimmer im Haus des Krieges". Die beiden begegneten sich erstmals auf einer Bühne während einer Podiumsdiskussion und haben ihren Dialog seitdem immer weiter geführt.