Wolfgang Seifferts Leben beschreibt wie wenige andere Biographien das Hin- und Hergeworfensein eines in nationalen Kategorien denkenden Intellektuellen zwischen Ost und West. Ob in der DDR oder der BRD lehrend, gehörte er stets zu den engagiertesten Verfechtern der deutschen Wiedervereinigung, auch als diese nicht auf der politischen Agenda der jeweiligen deutschen Regierungsparteien stand.

1926 in Breslau geboren, trat Seiffert früh in die kommunistische Jugendorganisation FDJ in Westdeutschland ein und ging nach dem Verbot der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in die DDR. Dort machte er rasch Karriere und war bis 1978 Professor für Internationales Wirtschafts- und Völkerrecht in Ost-Berlin. Er arbeitete auch in Moskau im „Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (COMECON), später übernahm er eine Gastprofessur in der Bundesrepublik und arbeitete bis 1994 an dem angesehenen Institut für Osteuropäisches Recht an der Universität Kiel.

Seit 1994 lehrt er im Moskauer „Zentrum für deutsches Recht“ an der Russischen Akademie der Wissenschaften und gilt als wichtiger Berater von Präsident Wladimir Putin.

Der Autor:

Mit Werken wie „Das ganze Deutschland – Perspektiven der Wiedervereinigung“ (1986) und „Die Deutschen und Gorbatschow – Chancen für einen Interessenausgleich“ (1988) bewies Univ.-Prof. Wolfgang Seiffert immer wieder politischen Weitblick.

Zuletzt erschien eine beachtete Biographie des russischen Präsidenten Wladimir Putin (München: Langen-Müller 2000)