'Natürlich war es auch eine Flucht für ihn.' – Otto Brusatti schreibt anlässlich des 250. Geburtstags nicht nur über Mozart, er verwandelt sich ihn an. Mit unverwechselbarem Wiener Ton hat sich der ausgewiesene Musikkenner in den 33-Jährigen eingefühlt, der 1789 seine bis heute rätselhafte zweimonatigen Reise von Wien über Prag, Dresden und Leipzig nach Berlin und Potsdam antrat. Fortwährend komponierend, kreisen Mozarts Gedanken um Reiseziele, Geldquellen, Briefentwürfe – und um zwei Frauen: Constanze ist wieder schwanger, und die Prager Sängerin Josepha Duschek hat es arrangiert, ihn unterwegs wiederzusehen. Der Leser erlebt den großen Komponisten als Menschen: in seinem Überschwang und seiner inneren Zerrüttetheit. Basierend auf den bekannten Fakten hat Brusatti ein schlüssiges, fantasievolles und lebendiges Bild von Mozart entworfen, ein Bild, an dem auch Mörike, Mann, Rilke und Joyce ihre Spuren hinterlassen haben.