Das Streben nach Glück ist mit dem Menschen als einem denkenden, fühlenden, suchenden Wesen unlösbar verbunden, meist aber nur latent gegenwärtig. In Zeiten gesellschaftlichen und persönlichen Umbruchs allerdings tritt es in den Vordergrund und verdichtet sich zu der Frage nach dem erfüllten, dem guten Leben, das es wert ist, gelebt zu werden. Ein Zeichen von Bildung ist es dann, sich auf diese Frage einzulassen und am sinnhaften Gelingen des Daseins mitzuwirken. In einer vielgestaltigen, komplexen Welt wie der unseren ist dies freilich meist nur in Akten ständigen Ausbalancierens machbar. Im Bereich der Bildung kommt die Glücksthematik heute, wenn überhaupt, so vornehmlich auf den konkreten Feldern praktischer Pädagogik zur Sprache. Entsprechend erörtert das vorliegende Buch die Freizeit- und Konsumpädagogik unter den Kategorien 'humanes Erleben und Verbrauchen'; die Gesundheitsbildung unter dem Leitbegriff des 'leib-seelisch-sozialen Wohlergehens'; die Identitätsbildung unter den Kategorien der 'Selbstaktualisierung' und 'inneren Kohärenz' und schließlich die sittliche Bildung unter dem Leitbegriff der 'Verantwortung' als einer situativ-balancierenden Steuerungsinstanz der Humanität. Immer steht dabei die Frage nach den Balancen erfüllten Menschseins im Mittelpunkt.