Rund fünf Millionen Deutsche sind zwischen 1818 und 1914 nach Amerika ausgewandert. Die Reise über den Atlantik in die Neue Welt war für sie ein Wagnis und Abenteuer. Auf Auswandererseglern und frühen Dampfschiffen verbrachten sie Tage und Wochen, manchmal gar Monate, dicht gedrängt im Zwischendeck. Sie erlebten dabei Sturm, Seekrankheit, Hunger und Todesangst, aber auch die soziale Spannung der unfreiwilligen Reisegemeinschaft, die nicht mehr verband als der Wunsch nach einem neuen, besseren Leben in Amerika. Wie existentiell erschütternd diese Erfahrungen waren, kann man sich im heutigen Zeitalter entfesselter Mobilität, in dem Fernreisen ein Massenkonsumartikel geworden sind, kaum noch vorstellen. Anhand bislang unveröffentlichter Reiseberichte, Tagebücher und Briefe zeichnet Markus Günther in diesem Buch ein faszinierendes Bild der Atlantiküberquerung im 19. Jahrhundert.