"Je nachdem, ob sich eine Kultur im Modus der Rede und
der Wechselrede, des Lesens und Schreibens oder des
Bildens und Schauens versteht, wird sich ihre Haltung zu
Zeit und Geschichte, zu Sinn und Moral sowie zu ihren
Gottes- und Menschenbildern unterschiedlich ausprägen.
Dabei steht nicht in Frage, dass in allen Kulturen gesprochen
und gebildet, in manchen auch geschrieben und
gelesen wurde, vielmehr untersucht Micha Brumlik, in
welchem Ausmaß diese Tätigkeit das Selbstverständnis
der in ihr wirkenden Menschen formte. Er zeigt, dass es
hierbei nicht um Vorlieben oder Stilfragen, sondern um
das geht, was überhaupt 'Selbstverständnis', 'Weltbezug
', 'Denken', ja sogar, was 'Glauben' heißen kann."