Wer mit siebenunddreissig Jahren bei seiner Tante lebt, keiner Arbeit nachgeht und noch nie eine Freundin hatte, mit dem stimmt etwas nicht. Das ahnt auch Holm, dessen Leben sich zwischen Kaffeekränzchen seiner eierlikörtrinkenden Tante, Supermärkten und Miederwarengeschäften abspielt. Holms Verschrobenheit und Lebensferne führen nicht geradewegs ins Abenteuer. Aber dann lernt Holm eine Frau kennen – ein Vorgang, der auch für weniger komplizierte Charaktere mitunter eine Herausforderung sein kann. Und diese Begegnung mit der Damenoberbekleidungsverkäuferin aus dem KaDeWe zeigt, wie grotesk, wie komisch, wie lächerlich es sein kann, sich Menschen anderen Geschlechts zuzuwenden. Die Beziehung nimmt ihren Lauf. Neue Fragen stehen im Raum. Ist es Liebe? Und was ist zu tun, wenn man
am Ziel angelangt ist, aber statistisch gesehen noch über vierzig Jahre vor einem liegen?
Matthias Keidtel verfügt über das, was man bei deutschen Autoren viel zu selten findet: Humor. Er hat eine glänzende Komödie geschrieben über die Absurdität der Liebe, über die Verlorenheit des modernen Mannes und über die Bedeutung der Damenoberbekleidung.