Die Texte in diesem Band reichen von der autobiographischen Erinnerung über Vorträge vor Schülern bis zu Interviews; Andrea Zanzotto beschäftigt sich darin mit Kino und Fernsehen ebenso wie mit Psychoanalyse und Pädagogik, mit Sprachgeschichte und Zeitgeschichte, mit Dialekt und Landschaft. Der Leser erfährt von der Verbundenheit des Autors mit seinem Geburts- und Heimatort Pieve di Soligo, von seiner Ambivalenz der Wissenschaft, der Technologie und dem menschlichen Fortschritt gegenüber, wobei das Paradoxon versucht wird, dem Mysterium des poetischen Aktes mit allen möglichen Untersuchungsmethoden zu begegnen und dabei traditionelle Ausdrücke aus der Poetik in Begriffe der Geologie, Biologie, Psychoanalyse und Anthropologie zu 'übersetzen'. Vor allem aber geht es um die Bewahrung der Kontinuität mit jenem ursprünglichen Nicht-Wissen, aus dem sich die Beziehung von Ich und Welt immer wieder generiert.
Andrea Zanzotto, geboren 1921 in Pieve di Soligo, gilt als bedeutendster Lyriker Italiens. Die Verlage Folio und Engeler widmen ihm eine Werkausgabe.