Die räumliche Rückbindung an die vertraute Umgebung beim Sterben und Tod ist vielfach nicht mehr gegeben. Darum wird die menschengemäße Verortung des Umgangs mit Tod und Trauer zur Herausforderung für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Hospize, Bestatter. In Abschiedsräumen können sich die Zurückbleibenden persönlich und bewusst von denjenigen verabschieden, mit denen sie einen Teil ihres Lebens gemeinsam verbracht haben. Dies ist umso wichtiger, als die Trauerforschung belegt, dass Trauernde besser zurecht kommen, wenn sie dem Verstorbenen durch einen letzten Blick und eine letzte Berührung begegnet sind. Ein ausschließlich dafür zur Verfügung stehender Raum bietet den „not-wendenden“ Rahmen.
In der Studie wird das Verhältnis von Raum und Mensch in der Trauer in anthropologischer und christlich-theologischer Hinsicht ausgelotet. In einer Umfrage kommen Trauernde, ihre Begleiter und Raumplaner zur Bedeutung der räumlichen Umgebung beim Abschied zu Wort. Verschiedene gelungene Raumbeispiele werden vorgestellt. Was bei der Planung von Abschiedsräumen relevant ist, macht ein Leitfaden deutlich. Im Sinn eines christlich-menschlichen Umgangs legen angemessene Räume Zeugnis ab von der Würde der Verstorbenen und ihrer Angehörigen.