Von 1954 bis 1968 beherbergte der heutige Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster das Dezernat für Wiedergutmachung der münsterischen Bezirksregierung, das über die Entschädigungsanträge von ehemals nationalsozialistisch Verfolgten entschied.
Zuvor, in der Zeit des „Dritten Reiches“, war das Gebäude durch eine Dienststelle der nationalsozialistischen Polizei genutz worden. Sie organisierten die Verfolgung von Juden, Sinti, Roma oder politisch und religiös Verfolgten. Gleichsam gegenläufig dazu vollzog sich nach dem Krieg die Arbeit der Wiedergutmachungsstelle.
Die Rückerstattung von geraubtem Eigentum, internationale Entschädigungsabkommen mit Staaten und Organisationen sowie offene Fragen der deutschen „Wiedergutmachungspolitik“ werden in diesem Band ebenso behandelt, wie der gesellschaftliche Umgang und die Konfrontation mit der NS-Vergangenheit und den unterschiedlichen Verfolgtengruppen.