"Renate Wind hat nicht die Geschichte eines Helden oder Märtyrers erzählt, was nahe liegend gewesen wäre, vielmehr hat sie sehr eindrucksvoll die Zerrissenheit eines Gläubigen beschrieben, der in einer Zeit der Rechtlosigkeit und ungeheuren Verbrechen versucht, kompromisslos zu leben und seinem Gewissen zu folgen." Maria Frisé, FAZ

Mit der Unbedingtheit, die seinem Wesen entsprach, suchte Dietrich Bonhoeffer (1906 - 1945) nach seinem Platz in der Welt. Die Beschäftigung mit der Bibel und sein Interesse an Menschen trieben ihn vorwärts, ließen ihn immer wieder Grenzen überschreiten: konfessionelle, nationale, soziale. Das machte ihn seiner Kirche nicht eben bequem, vor allem als es galt, ihre Haltung zum Naziregime zu definieren. Christsein bedeutete für ihn gesellschaftliche Parteinahme und politischer Widerstand. Diese Auffassung propagierte Bonhoeffer nicht nur, er lebte sie auch und schloss sich dem deutschen Widerstand an. Im April 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet, nach zweijähriger Haft im Alter von 39 Jahren im KZ Flossenbürg hingerichtet.