Seit den 1980er-Jahren wächst in der Geschichtswissenschaft das Interesse an der Arbeit mit 'Fällen'. 'Case studies' erfreuen sich bei HistorikerInnen anhaltender Beliebtheit. Sie erlauben im Idealfall, das Besondere und das Allgemeine sinnvoll aufeinander zu beziehen, ohne dabei in die Aporien einer reinen Makro- oder Mikrogeschichte zu verfallen. Im Zentrum des Hefts stehen die verschiedenen Herausforderungen, die sich bei einer Arbeit mit Fallgeschichten stellen. Die Beiträge beschäftigen sich aus unterschiedlichen thematischen, zeitlichen und methodisch-theoretischen Perspektiven mit den Kriterien, nach denen bei der historischen (Quellen-)Arbeit Fallbeispiele gebildet und ausgewählt werden können. Reflektiert werden dabei Fragen nach der Repräsentativität und Exemplarität von Fallbeispielen und -studien sowie nach den Möglichkeiten, die Aussagekraft des Besonderen zu validieren und auf allgemeine Entwicklungen und Prozesse zu beziehen.