Istanbul war Zentrum zweier Weltreiche. Heute steht die Stadt auch im Mittelpunkt intensiver Forschung: es ist an ihr nicht nur reiches historisches Material abzuarbeiten. Indem sie ins schier unermessliche wächst, generiert die Stadt zudem weitere Forschungsfelder. Der vorliegende Band nähert sich der Metropole am Goldenen Horn anhand dreier Schwerpunkte – Gesellschaft, Institutionen, Räume. Die hier versammelten Untersuchungen widmen sich unterschiedlichsten Gruppen – von «einfachen» über «gelehrte» Osmanen und arabische Intellektuelle bis hin zu quasi autonomen Levantinern und «neutralen» Schweizern. Welchen Einfluss hatten klassische Institutionen und Einrichtungen auf die Entwicklung der Metropole? Wie organisierten sich ihre Bewohner in sozialer, kultureller und ökonomischer Hinsicht? Antworten auf diese Fragen suchen die Autoren dieses Bandes in ihren Studien etwa zum Stiftungs- oder Zunftwesen, zu Bildungseinrichtungen oder zur Industrialisierung. Darüber hinaus geraten Fragen des Raumes, seiner Organisation, seiner ideologischen, baulichen und ökonomischen Durchdringung in den Blick. Der Band vereinigt Studien renommierter Forscher und Arbeiten junger Wissenschaftler. Durch die Bearbeitung bislang unbekannter Quellen und das Miteinander von klassischen Forschungsbereichen und frischen Fragestellungen gelingt es, dem ehemaligen imperialen Herrschersitz und der heutigen heimlichen Hauptstadt der Türkei neue Facetten abzugewinnen.