Wer heute ganz selbstverständlich eine Landschaft betrachtet, sie ›schön‹, ›beeindruckend‹ oder auch schlicht ›langweilig‹ findet, dem wird selten bewußt, daß Landschaft nicht immer einfach schon ›da‹ war. Vielmehr ist unser modernes Landschaftsverständnis das Produkt eines langen Entwicklungsprozesses der menschlichen Wahrnehmung, der um die Mitte des 18. Jahrhunderts mit der ›Entdeckung‹ des Schrecklichen bzw. ›Erhabenen‹ in der Natur seinen Ausgang nimmt. Die vorliegende Arbeit wendet sich erstmals grundlegend der Haupt›Werkstatt‹ der Entstehung von Landschaft zu: den zeitgenössischen Reiseberichten. Ausgehend von Texten Sophie von La Roches, Friederike Bruns und Johanna Schopenhauers entfaltet die Autorin ein Panorama des vielschichtigen Zusammenspiels von Ästhetik, Malerei und Literatur zwischen 1780 und 1820 und gibt damit Einblick in die Geschichte eines epochalen Wandels.