Vorwort

I. Symmetrische Kriege

1. Der Klassische Staatenkrieg. Entstehung, Geschichte und absehbares Ende
Einige Beobachtungen – Die begriffliche Ordnung des Krieges: Staatenkrieg oder Bürgerkrieg – Die Verstaatlichung des Krieges im frühneuzeitlichen Europa – Die Differenzierung der drei Waffengattungen und ihr gefechtsverbundener Einsatz – Der Dreißigjährige Krieg – Kleine Geschichte des klassischen Krieges: Vom Westfälischen Frieden bis zum Ersten Weltkrieg – Symmetrie als wichtigstes Merkmal des klassischen Krieges – Asymmetrie und Asymmetrierung

2. Clausewitz’ Beschreibung und Analyse einer Schlacht: Borodino als Beispiel
Wer ist der Sieger? – Der Blick übers Schlachtfeld – Die strategischen Dispositionen und der Kulminationspunkt des Angriffs – Der Rückzug vom Schlachtfeld und die moralischen Faktoren – Episodennarration oder Geschehensanalytik, sinnliche Erfassung oder kognitive Synthesen

3. Verdun und Somme am Anfang. Das Jahrhundert der Gewalt

4. Ist Krieg abschaffbar? Antworten aus dem Erfahrungshorizont der klassischen Kriege
Die Verteidigung des Krieges gegen die Perspektive seiner Abschaffung: Clausewitz und Moltke – Drei Entwicklungsstränge zur Abschaffung des Krieges: Wirtschaft, Technik, Technologie

II. Asymmetrische Kriege

5. Kriege im 21. Jahrhundert
Das Problem der Prognostizierbarkeit – Asymmetrie der Stärke vs. Asymmetrie aus Schwäche – Das Ende des staatlichen Kriegsmonopols – Ressourcen- und Pazifizierungskriege – Terrorismus als Verwüstungskrieg

6. Symmetrie und Asymmetrie in Militärgeschichte und Kriegstheorie
Symmetrie als europäischer Sonderweg der Kriegsgeschichte – Bilder und Narrationen von Asymmetrie – Strategien der asymmetrisch Unterlegenen – Rekrutierung, Ausrüstung und Ausbildung sowie die Verfügung über Raum und Zeit – Die Bedeutung der Massen und der technologische Vorsprung – Eine Ära asymmetrischer Kriege

7. Zeitrhythmen des Krieges. Beschleunigung und Verlangsamung unter den Bedingungen von Symmetrie und Asymmetrie

Beschleunigung und Verlangsamung als Faktoren der Kriegführung – Kriege als Beschleuniger geschichtlicher Verläufe – Technologische und strategische Beschleunigung – Partisanenkrieg als strategische Entschleunigung – die politischen Effekte unterschiedlicher Zeitressourcen
8. Bilder als Waffen: Der Krieg und die Medien
'Kriegsberichterstattung' von der napoleonischen Zeit bis in die Gegenwart – Vom Beobachter zum Protagonisten: die Rolle der Journalisten im Krieg – Die Rolle der Bilder in den neuen Kriegen

9. Wandel der Weltordnung durch asymmetrische Kriege
Asymmetrie und Asymmetrierung – Politische Rahmenbedingungen von Symmetrie und Asymmetrie – Schlacht und Massaker – Die politischen Folgen der Asymmetrie……….

10. Terrorismus – eine moderne Variante des klassischen Verwüstungskrieges

11. Ältere und jüngere Formen des Terrorismus. Strategie und Organisationsstruktur
Vorbemerkung – Die Strategie des klassischen Terrorismus und die Figur des 'als interessiert unterstellten Dritten' – Die neue Strategie des Terrorismus: Angriffe auf ›weiche Ziele‹ – Die Organisationsstruktur von Al Qaida und deren Bedeutung für die neuen Formen des Terrorismus

III. Handlungsoptionen für eine deutsche und europäische Sicherheitspolitik

12. Nach der Wehrpflicht. Das Verschwinden der Massenheere und die Folgen für die Zivilgesellschaft
Die Ära der Massenheere – Die Wehrpflicht: politische Voraussetzungen und militärische Folgen – Das Ende des Bürger-Kriegers.

13. Moralphilosophie im Krieg. Einige Anmerkungen zur jüngsten Debatte über den 'Gerechten Krieg'
Eine deutsch-amerikanische Debatte über den Irakkrieg – Demokratische Ordnung und asymmetrischer Krieg – Der ›gerechte Krieg‹ als normative Asymmetrie

14. Sicherheitsdoktrinen und Selbstverteidigungsrecht
Das Völkerrecht und das Problem von Symmetrie/Asymmetrie – Eskalierende und moderierende Faktoren unter den Bedingungen von Symmetrie und Asymmetrie – Technologische Überlegenheit vs. gesteigertem Heroismus – Die Reaktion auf die asymmetrische Herausforderung in den Sicherheitsdoktrinen der USA und EU

15. Die ›neuen Kriege‹ und das gewandelte Aufgabenfeld der Sicherheitspolitik
Staatliche und substaatliche Organisation des Krieges – Charakteristika der neuen Kriege – Schlussfolgerungen für die Sicherheitspolitik

16. Die postheroische Gesellschaft und ihre jüngste Herausforderung.
Was heißt postheroisch? – Heroismus und Gesellschaftsgeschichte: präheroische, heroische und postheroische Gesellschaften – Friedensfähigkeit und Angreifbarkeit: postheroische Gesellschaften in einer nicht pazifizierten Welt

Literatur
Namenregister
Sachregister

Herfried Münkler beschreibt den Wandel vom klassischen Krieg zwischen Staaten zu neuen Kriegsformen, in denen substaatliche Akteure zu Herausforderern des früheren Kriegsmonopolisten Staat geworden sind. Mit diesem Wandel haben sich nicht nur die sicherheitspolitischen Arrangements verändert, sondern es haben auch die völkerrechtlichen Regelungen, die auf den klassischen Staatenkrieg bezogen waren, an Kraft verloren. An ihre Stelle ist eine Konfrontation von Konzeptionen des ›gerechten Krieges‹ mit solchen des ›heiligen Krieges‹ getreten.