Zur Frage, wie sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen in die westdeutsche Gesellschaft und speziell auch in Bayern vollzogen hat, liegen zahlreiche Studien vor. Diese konzentrieren sich – meist unter zeitgeschichtlicher Perspektive mit Blick vor allem auf die politischen, rechtlichen und verwaltungstechnischen Rahmenbedingungen – in der Hauptsache auf ökonomische und sozialstrukturelle Aspekte. Die vorliegende Arbeit versucht den kulturellen Integrationsprozess näher zu beleuchten, und fragt, wie die jeweiligen Wertvorstellungen und Verhaltensnormen, Einstellungsmuster und Lebensformen zwischen Einheimischen und Zugezogenen konkret vermittelt wurden. Dabei richtet sie ihr Augenmerk speziell auf das ländliche Vereinswesen in vier ausgewählten Untersuchungsgemeinden Bayerisch-Schwabens.