Voltaires Korrespondenz macht vier Fünftel seines Werkes aus. Durch ihre schriftstellerische Qualität, den großen Zeitraum, den sie einnimmt, die Unterschiedlichkeit der Adressaten, den Platz, den sie in der Menschheitsgeschichte und der Geschichte der Literatur und Ideen beanspruchen darf, ist sie höher zu bewerten als jede andere in ihrer Zeit. Viele sehen daher in Voltaires Briefen sein Hauptwerk.
Dennoch hat die Forschung diesem Faktum bisher kaum Rechnung getragen: Die Briefe werden zwar gelesen, auch als Informationsquelle über Voltaires Leben und Schreiben herangezogen, jedoch keiner kritischen Wertung unterzogen. Der vorliegende Band will hier Abhilfe schaffen. Die darin versammelten Beiträge wurden auf einer internationalen wissenschaftlichen Tagung anläßlich des 300. Geburtstages von Voltaire gehalten. Das Ziel dieses Kongresses war es, anhand der Person des großen Aufklärungsphilosophen und seiner Korrespondenz die innereuropäischen Kulturbeziehungen des Zeitalters der Aufklärung in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Betrachtung zu rücken.