Vernünftige Darlegung hat im Christentum seit jeher hohen Stellenwert. Daher hat die Theologie stets den Dialog mit der Philosophie gesucht. Um ihn am Standort Chur und unter heutigen Bedingungen zu intensivieren, veranstaltete die Theologische Hochschule Chur 1993–2000 eine Serie von internationalen philosophischen Kongressen, die "Churer Philosophentage". Ihre wichtigsten Erträge sind im vorliegenden Band veröffentlicht. Zuerst klärt Peter Rutz den Unterschied von Richtigkeit und Wahrheit. Josef Seifert erläutert, warum in der Erkenntnis immer objektive Wahrheit enthalten ist. Ermanno Pavesi findet aktuelle Bezüge zwischen Gesundheit und Wahrheit. Weihbischof Peter Henrici erörtert die Schichtung der Wahrheit in Philosophie, Theologie und christlicher Verkündigung. Heribert Klein enthüllt Grenzen und Möglichkeiten der Freiheit in der öffentlichen Meinung. Josef Seifert bestimmt in einem zweiten Beitrag den Begriff der Liebe als Bejahung der Person. Heinrich Reinhardts Analyse von Freundschaft und Liebe gilt dem innersten Zusammenhang dieser Grundphänomene, und Gerhard B. Winkler charakterisiert Bernhard von Clairvaux als meisterhaften Interpreten der Liebe in ihrer Ganzheit. Der Band vermittelt ein facettenreiches Bild des internen philosophischen Diskurses und des philosophisch-theologischen Dialogs in Chur.