Soziale Kompetenzen in der Straffälligenhilfe
Das Training zur Verbesserung der Sozialen Kompetenzen ist von Praktikern entwickelt worden, um die bisherige Arbeit in der Bewährungshilfe zu ergänzen. Anregungen wurden aus dem In- und Ausland eingeholt. Den letztendlichen Anstoß gab eine von der hessischen Polizeischule konzipierte Kompetenzschulung, die in modifizierter - auf die Bewährungshilfe zugeschnittenen - Weise für Bewährungshelfer erfolgte.
Einhergehend damit wurde ein eigenes Training für Probanden der Bewährungshilfe entwickelt. Dies liegt nun in Form dieses Handbuches vor.
Ziele des Trainings sind:

•Entstehung und Verlauf von Konflikten so zu beeinflussen, dass sie zu einem sozial befriedigenden Ausgang führen, d.h. akzeptable Kompromisse gefunden werden können.
•Soziale Handlungskompetenz zu verbessern und eigene und fremde Verhaltensweisen bewusst erkennen, verstehen und beeinflussen zu lernen.
•Die Dynamik der zwischenmenschlichen Kontakte und Beziehungen zu erkennen und auf das eigene Handeln anzuwenden.
Unter Sozialen Kompetenzen verstehen die Autoren adäquates, situationsangepasstes soziales Verhalten. In dem Training, das 7 Phasen umfasst, die jeweils aufeinander aufbauen und ineinander greifen, soll erlernt werden:

•Kennen lernen des eigenen und fremden Verhaltens,
•Konfrontation und Hinterfragen des eigenen Verhaltens,
•Alternativen kennen lernen,
•Alternativen üben und
•Transfer in den Alltag.
Das Training gliedert sich in 10 Einheiten und umfasst insgesamt 40 Stunden. Die Trainingsstunden finden wöchentlich statt und umfassen auch ein Wochenendseminar.
Mit dem Training soll insbesondere die nonverbale Kommunikation geschult werden, um körpersprachliche Signale besser einschätzen zu können.
Rollenspiele und deren Auswertung durch Kamera-Aufnahmen nehmen einen großen Raum im Training ein. Damit sollen exemplarische Lernprozesse in Gang gesetzt werden. Gesehenes und Erlebtes können sofort reflektiert und korrigiert werden.