Der Verfasser entfaltet den Begriff ‘Medien’ in seiner ganzen historischen Tiefe. Mediatisierung war, so zeigt sich dabei, die Basis unserer gesamten kulturellen Entwicklung – und sie wird es weiterhin bleiben. Wichtig sind dabei nicht so sehr die Medien, auf die man immer besonders dann schaut, wenn sie einem ‘neu’ vorkommen; entscheidend sind die symbolischen Formen (Gattungen, Formate), die durch Mediatisierung möglich werden. Jedes Trägermedium eröffnet nämlich einen kognitiven Raum, der erst erobert werden muss. Dabei handelt es sich stets um Prozesse, die Jahrhunderte dauern und deren Verlauf niemand vorhersagen konnte und kann, weil sie von ihrer Natur her emergent sind. Alle diese Prozesse sind zugleich aufs Engste verknüpft mit der Entwicklung von Wissenschaft – weswegen jede in diesem Sinn betriebene Mediengeschichte zugleich zu einer Kultur- und Wissenschaftsgeschichte werden muss.