Virtuoser Versemacher und geistreicher Epigrammatiker, unterhaltender Erzähler und eleganter Essayist: Erich Kästner war ein schreibender Hansdampf in allen Gattungsgassen, der sich als Lyriker und Publizist genauso geschickt betätigte wie als Romancier, Dramatiker und Drehbuchautor.
Kästner gilt als wichtigster neusachlicher Erneuerer der deutschen Lyrik. Sein literaturgeschichtlich bedeutsamster Beitrag liegt denn auch in seinen Gedichten. Was ihnen ihren unverwechselbaren Charakter verleiht, ist ihr Stil; diese so leicht wirkende und doch so schwer zu erlangende Mischung aus Engagement und Anteilnahme, Sprachspielerei und Wortwitz; diese unnachahmliche Prägnanz, die in einem fort zu Formulierungen führt, die geradezu danach verlangen, als Sentenzen in Stein gemeisselt zu werden.
Zum ersten Mal wird in diesem Buch dem Phänomen „Kästner-Ton“ auf den Grund gegangen, und zwar mittels einer umfassenden Analyse des gesamten lyrischen Werks. Im Weiteren wird Kästners Konzept von „Gebrauchslyrik“ kritisch diskutiert: in ihrem eigenen Anspruch, ihrer formalen Umsetzung, ihren Inhalten und ihrer (Nach-)Wirkung.