Wenn vom dritten Golfkrieg die Rede ist, der im September 2002 begann und im Grunde bis heute andauert, denken wir wohl alle zuerst an jene symbolträchtige Szene am 9. April 2003, als die Saddam-Statue auf dem Paradies-Platz in Bagdad vom Sockel gerissen wurde. Erinnerungen wurden wach an analoge Vorgänge in der jüngeren und älteren Geschichte, vom Niederreißen der Berliner Mauer nach dem Fall der DDR bis zu den abgeschlagenen Nasen und Köpfen der assyrischen Kultreliefs, mit denen die zuvor von den Assyrern geknechteten Völker ihrem Hass auf die besiegten Unterdrücker Ausdruck verliehen.
Was steckt hinter solchen als Bildersturm oder auch Ikonoklasmus bezeichneten Vorgängen, bei denen sowohl die Zerstörungsaktion selbst als auch deren Ziel symbolisch überhöhte Bedeutung bekommen?