Ein zentrales Thema der aktuellen Forschung ist die Bestimmung des Zeitpunktes, zu dem sich Israel religiös und theologisch eindeutig von seinen altorientalischen Nachbarn absetzte. Immer noch wird der Prophet Hosea als Kronzeuge der Auffassung herangezogen, dass sich der entscheidende Schritt zur Eigenständigkeit Israels schon im 8. Jh. v.Chr. vollzogen habe. Die Autorin beweist jedoch das Gegenteil. Sie verdeutlicht, wie stark das Denken in den ältesten Texten des Hoseabuches vom altorientalischen Kontext geprägt ist. Ein eigenständiges Israel ist hier noch nicht zu erkennen. Die Mentalität tonangebender Kreise der Königszeit wird somit auf neue Weise transparent. In diesem Sinne leistet das Buch auch einen wichtigen Beitrag zur sog. Monotheismusdebatte.