Der Sammelband diskutiert den Essayismus um 1900 als epochenspezifisches Denk- und Schreibverfahren, das auf die verschiedenen historischen Diskurse Bezug nimmt und in sie eingreift. Der Essayismus um 1900 reagiert auf spezifische Erfahrungen der Moderne, auf die fortschreitende Ausdifferenzierung des Wissens dadurch, daß er bewußt die Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen überschreitet, gesellschaftliche Partikularisierungen wahrnimmt und die verlorene "Einheit der Kultur" schreibend wieder herzustellen versucht.

Der Band dokumentiert eine Tagung am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaft in Wien 2004; er versammelt kulturwissenschaftliche Beiträge verschiedener Fächer. Das Spektrum der Beiträge reicht von der Wissenschaftsphilosophie über die Kultursoziologie und Literaturwissenschaft bis hin zur Kunstgeschichte.