Die vorliegende Studie zeigt, wie Shakespeares Romanzen konsequent die Spannungen und Zweideutigkeiten der ambivalenten, politisch aufgeladenen und sozial markierten musikalischen Erscheinungsformen ihrer Zeit verstärken. Dabei leisten Pericles, The Winter's Tale, Cymbeline und The Tempest trotz unaufgelöster Dissonanzen ihrer Dramenschlüsse ein Harmonieversprechen, das sich als nicht mehr an eine transzendente Ordnungsvorstellung, sondern allein an die eigene dramatische Form gebunden erweist. So suggerieren die Romanzen ihre poetische Überlegenheit gegenüber konkurrierenden Gattungen und tragen zur Entwertung musikspekulativer Topoi innerhalb der zeitgenössischen Diskurse bei.