Die Theologie hat ein eminentes Interesse an der Klärung des modallogischen und ontologischen Status ihrer Rede vom Möglichen, bekennt doch der christliche Glaube, dass inmitten des Wirklichen Möglichkeiten zu entdecken sind, die diesem von sich aus nicht erschließbar sind. Dirk Evers unternimmt deshalb eine religionsphilosophische Klärung der einschlägigen Konzepte und Theorien, um das zu entwickeln und zu pflegen, was man einen dem christlichen Glauben eigenen Möglichkeitssinn nennen könnte. Seine Untersuchungen vollziehen sich in drei Schritten. Zuerst wird Leibniz' modallogisch konzipierte Metaphysik und speziell seine Theorie möglicher Welten in Erinnerung gerufen. Sodann werden die relevanten Modelle heutiger formaler Modallogik vorgestellt und deren syntaktische und semantische Grundlagen analysiert (W.V. Quine, D. Lewis, S. Kripke, A. Plantinga u.a.). Sowohl im ersten wie im zweiten Kapitel werden so die für die Rede vom Möglichen entscheidenden Fragestellungen, Alternativen und Aporien herausgearbeitet. In einem dritten Schritt werden diese dann in theologischer Perspektive erörtert.