Der 1559 neu konstituierte kaiserliche Reichshofrat befand sich in der Regierungszeit Kaiser Rudolfs II. in einer Formierungsphase. Stefan Ehrenpreis betrachtet Prozesse vor diesem Rechtsorgan unter dem Aspekt, wie der Reichshofrat in religionspolitischen Streitfällen entschied und seine Rechtsprechung durchzusetzen versuchte. Die Studie stellt somit erstmals die Gesamttätigkeit des Reichshofrats unter Berücksichtigung der behördlichen Strukturen dar. Den bisherigen Forschungsperspektiven der Rechts- und auch der Reichshistoriker, die sich vorwiegend mit der Sicht der Prozessgegner beschäftigten, wird eine institutionengeschichtliche Sicht an die Seite gestellt, die struktur- und politikgeschichtliche Elemente verbindet.