Während die Wiederverwendung im Softwareentwicklungsprozess in Form von Software-Produktlinien oder Software-Komponenten als Ansatz zur Steigerung der Produktivität und Qualität anerkannt ist, bereitet es Organisationen Probleme, den Übergang von einer projektorientierten zu einer wiederverwendungsorientierten Softwareentwicklung zu vollziehen. Steht die Implementierung von Spezifikationen eines Produktes im Mittelpunkt der projektorientierten Softwareentwicklung, zielt die wiederverwendungsorientierte Softwareentwicklung auf die Umsetzung von Anforderungen eines Marktsegmentes ab. Der Autor beschreibt in seiner Arbeit ein fünfphasiges Vorgehen zur Einführung der wiederverwendungsorientierten Softwareentwicklung. Zu den einzelnen Phasen stellt er die relevanten Gestaltungsparameter dar. Daneben werden die Einflussgrößen auf die Gestaltung der Einführung herausgearbeitet und systematisiert. Auf dieser Basis werden Empfehlungen ausgesprochen, wie die Einführung der wiederverwendungsorientierten Softwareentwicklung in Abhängigkeit der spezifischen Rahmenbedingungen von Organisationen durchzuführen ist. Weiterhin wird ein Modell zur Erfolgsbeurteilung von Einführungsvorhaben aufgebaut. Die theoretisch erarbeiteten Ergebnisse werden mit Erkenntnissen aus vier Fallstudien zusammengeführt und plausibilisiert.