Eine bewährte Einteilung der Entwicklungsphasen in Kindheit und Jugend geht davon aus, nicht in erster Linie danach zu fragen, was das Kind jeweils neu gelernt hat und kann, – sondern vielmehr von der Einsicht, dass diese ganze Zeit der Kindheit und Jugend durch einen markanten Wechsel von Erregungs- und Beruhigungsphasen gekennzeichnet ist. – Erregungsphasen sind z. B. das „Trotzalter“ um 3 Jahre, die Epoche des „Gestaltwandels“ um 6 Jahre, die „Vorpubertät“ und die „Jugendkrise“. – Beruhigungsphasen aber sind: das „Zuwendungsalter“ der Babies ab dem Alter von 3 Monaten, wo sie uns durch ein strahlendes Lächeln überzeugen können, das Sprechenlernen, und dann – nach dem Trotzalter – die lange Phase des „Ernstspielalters“, später die Phase der „reifen Kindheit“ und auch die „Hochpubertät“ – gleichsam eine schöpferische Ruhe im Sturm – und schliesslich die produktive Phase der Spät-Adoleszenz. – Das ist eine lebensnahe Einteilung, die z. B. Eltern, deren Kind plötzlich in eine Unruhephase geraten ist, in der sie es nicht wiedererkennen, zeigen kann, dass das etwas ist, was vorübergeht, und vor allem: Dass hier etwas Neues anfängt. – Dieser Wandel der Epochen spiegelt sich in wunderbarer Weise in der Kindheits- und Jugendzeichnung, die die Blickweise dieses Buches bestimmt, (gezeigt in vielen farbigen Abbildungen). Daneben bilden auch Tagebücher und die Entwicklung der Handschrift interessante Beispiele.