Kriegführung und Militär wandelten sich im 19. Jahrhundert fundamental – ebenso wie die Gesellschaft der europäischen Staaten. Zwischen beiden Veränderungsprozessen bestanden spannungsreiche Wechselwirkungen; Ralf Pröves militärhistorische Einführung ist daher zugleich eine gesellschafts-, politik- und kulturgeschichtliche Studie. Deutlich wird so etwa, wie die Reformen des Heeres geradezu zu einem Kristallisationspunkt, ja Ausgangspunkt der grundlegenden Veränderungen der Zeit werden konnten, während andererseits militärische Kräfte als Hebel und Motor vieler Wandlungen wirkten. Um auch langfristige Entwicklungen präziser erfassen zu können, definiert der Autor seinen Betrachtungszeitraum anders als bisher üblich: vom Ende des Siebenjährigen Krieges bis in die ersten Jahrzehnte des Kaiserreichs. In einem umfassenden Überblick erschließt er außerdem die bisherige Forschung zum Thema.