Ist religiöser Glaube vernünftig? Können christliche Glaubensmeinungen rational sein? In jüngster Zeit hat Alvin Plantinga eine neue Antwort auf diese Fragen entwickelt, indem er die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Religionen nicht länger metaphysisch, sondern erkenntnistheoretisch stellt, und so die klassischen Einwände der Metaphysikkritik gegen die "natürliche Theologie" zu umgehen versucht. Im Rückgriff auf Ansätze bei Calvin und Thomas von Aquin vertritt Plantinga die These, dass sowohl der Glaube an Gott im allgemeinen als auch der christliche Glaube im besonderen Grund zu der Annahme geben, dass theistische und christliche Glaubensmeinungen zu den basalen, keiner weiteren argumentativen Vergewisserung bedürfenden Meinungen zählen können. Erstmalig im deutschsprachigen Raum wird in dieser Studie die auch unter dem Stichwort der "Reformed Epistemology" bekannte Position Plantingas ausführlich dargestellt und kritisch reflektiert. Dabei folgen Analyse und AuseinanderSetzung mit dem gleichermaßen erkenntnistheoretisch wie theologisch begründeten Anspruch Plantingas einer doppelten, philosophischen und theologischen, Spur.