Karl Popper gilt als einer der grossen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Sein kritischer Rationalismus ist dem Geist der Aufklärung verpflichtet und identifiziert Rationalität mit der Einstellung, Lösungsvorschläge theoretischer und praktischer Probleme einer strengen Kritik zu unterziehen. Damit wendet sich Popper von der traditionellen Konzeption ab, der zufolge Rationalität wesentlich auf Begründung beruht. Seine Philosophie wird von der Idee getragen, dass es wirklich Neues in der Geschichte des Universums gibt. Dieser Gedanke liegt sowohl Poppers Sicht der Entwicklung der Wissenschaften als auch seiner Behandlung des Leib-Seele-Problems wie schliesslich seiner Kritik des Determinismus zugrunde. Dieses Buch stellt Poppers Positionen zur Erkenntnistheorie der Wissenschaften, zur Sozialphilosophie, zum Leib-Seele-Problem und zum Determinismus dar und zeichnet die weiteren Wirkungen von Poppers Denken bei Imre Lakatos, Thomas Kuhn, Paul Feyerabend und Hans Albert nach. Insbesondere wird darin eingegangen auf das Induktions- und das Abgrenzungsproblem, auf Poppers Lehre von den drei Welten, seine Kritik an Geschichtsphilosophien und totalitären Gesellschaftsentwürfen, seine Kritik am Materialismus und seinen dualistischen Gegenentwurf und schliesslich auf Poppers Argumente gegen den wissenschaftlichen und den metaphysischen Determinismus.