Gegenstand der Untersuchung sind literarische Werke von Peter Haertling, in denen die Musik und Musikergestalt sowohl im Vordergrund als auch am Rande problematisiert werden. Von der These ausgehend, dass Haertlings Konzentration auf die Musikerfigur scheinbar ist und dass Musik in seinem Werk auf zwei Ebenen untersucht werden kann, der Wortebene und der nonverbalen Ebene, kreisen die Ausfuehrungen um zwei Themenkomplexe:

1. Musik und Musikergestalt auf der Wortebene. An dieser Stelle werden Haertlings Romanbiographien "Schubert" (1992), "Schumanns Schatten" (1996), "Hoffmann oder die vielfaeltige Liebe" (2000) und der Essayband "Der Wanderer" analysiert. Im Zusammenhang damit wird auf die Affinitaet von Haertlings Musiker- und Dichterportraet verwiesen und die Rolle der Musik anhand der Dichterbiografien "Die dreifache Maria" "Waiblingers Augen" und "Hoelderlin" erforscht.
2. Musik auf der ausserwoertlichen Ebene, die als musikalisch inspirierte Grundsphaere ausserhalb des Textes aufzufassen ist. Sie scheint zum Hautziel jedes Werkes von Haertling erhoben zu werden. Vom Standpunkt ausgehend, dass die vom Autor primaer angestrebte Sphaere der klingenden Musik u.a. aus der Uebernahme der musikalischen Form in das literarische Werk evoziert, werden die Erzaehlung "Niembsch oder Der Stillstand" (1964), der Essayband "Der Wanderer" (1988) und der Roman "Schubert" (1992) exemplarisch zum Gegenstand der Untersuchung gemacht.