Polens bedeutendster, europaweit beachteter Barocklyriker, der lateinisch dichtende Jesuit Mathias Kasimir Sarbiewski (1595-1640), wird seit einiger Zeit auch außerhalb Polens wiederentdeckt. Passend zum Deutsch-Polnischen Kulturjahr 2005/06 bieten die Referenten dieses dem 'Polnischen Horaz' gewidmeten Bandes, unter ihnen Kollegen aus Polen und Frankreich, Zugänge zu seiner vielgestaltigen Lyrik, veranschaulicht durch Gedichte (mit ÜberSetzung): seine Vision eines christlich-friedlichen Europa vom Rom Papst Urbans VIII. aus; seine Ratgeberrolle für Polen zwischen Selbstgefährdung und internationaler Verantwortung; die Vermittlung religiöser und individueller Lyrik über antik-heidnische Formen, darunter vorausweisende Landschafts- und Ich-Gedichte; die Entwicklung conceptistischer Ausdrucksmittel zwischen Pathos und Parodie, Intuition und Spott; sein Beitrag zur progressiven Literaturtheorie seiner Zeit; die Rezeption seines Werks in Deutschland u.a.