Ernst Blochs Theorie der Montage und der Metapher stellt einen wichtigen Beitrag zu nach wie vor virulenten ästhetischen Fragen dar. Die vorliegende Studie führt Blochs Ästhetik anhand der künstlerischen Formen „Fragment“, „Montage“ und „Metapher“ auf ihre systemhaften Kerne zurück. Von dort aus begründet sie die vielbeschworene unauflösbare Verbindung von Ästhetik und Philosophie bei Bloch inhaltlich von seinem in die Zukunft gerichteten Denkansatz her. Zugleich eröffnet sie einen Einblick in die historischen Wurzeln seiner Ästhetik: Insbesondere seine Anknüpfungen an die ästhetische Tradition der Frühromantik geben seiner Kunsttheorie ein geistesgeschichtliches Fundament, das bislang kaum Beachtung gefunden hat.
Blochs Montage-Theorie weist die Richtung zur Lösung der offenen Probleme der Montage-Forschung. Auf der Grundlage seiner Ästhetik weist die Studie einen engen Zusammenhang zwischen den künstlerischen Gestaltungsprinzipien der Montage und der Metapher nach. Die Metapher erscheint als dynamischer Erkenntnisprozeß, der von der Montage als auslösendem Impuls angestoßen wird. Diese Kennzeichnung der Metapher als performatives Organon der Erkenntnis eröffnet die Möglichkeit, Blochs Ästhetik in die aktuelle Diskussion um den performative turn in den Künsten einzubeziehen, und kann so zum Anstoß einer stärkeren Berücksichtigung Blochs in den gegenwärtigen ästhetischen Diskussionen werden.