Um Selbstreflexion in der Zeit des Erwachens und des Widerstands geht es in dieser Untersuchung, die sich mit verschiedenen Werken bedeutender chinesischer Schriftsteller aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts befasst. Dem Leser bietet sich eine umfassende Rekonstruktion jenes Bildes dar, das moderne chinesische Intellektuelle und Literaten in vielfältiger Weise von China und Chinesen entwarfen. Er erfährt dabei nicht nur vieles über wichtige Einzelwerke jener Umbruchsjahre und über ihre Autoren. Denn es geht zugleich um die literarischen Strömungen der im Zentrum der Aufmerksamkeit stehenden Epoche. Also auch um die jeweiligen Merkmale konkreter Formierungs- und Wirkungsprozesse der Literatur. Deutlich wird, wie sehr sie als Ausdruck der Dialektik von Altem und Neuem, aber auch von Nationalem und Internationalem im Rahmen der durch die 4.-Mai-Bewegung ausgelösten Entwicklungen zu erfassen sind. Dem Autor gelingt es, bemerkenswerte Einsichten in die Entwicklungslogik der modernen chinesischen Literatur zu gewinnen. Die Studie lässt sich auch als Literaturgeschichte lesen.