Mehr noch als die Bildende Kunst diente die Musik den Nationalsozialisten als Werkzeug zur Verfolgung ihrer ideologischen Ziele. Sie wurde als Propagandainstrument und als pädagogisches Mittel benutzt und für eine agitatorische Kulturpolitik vereinnahmt. Auf der einen Seite pflegte man einen obskuren Genie-Kult um Wagner, Beethoven und Bruckner, auf der anderen Seite wurden zeitgenössische Musiktendenzen angeprangert. Letzteres gipfelte in der berüchtigten Ausstellung „Entartete Musik“ 1938 in Düsseldorf sowie in der Verfolgung und Vertreibung jüdischer Musiker. In diesem Buch werden in Beiträgen namhafter Autoren folgende brisante Themen erörtert: der ideologisch verbrämte Rückgriff auf das deutsche Musikerbe und die gleichzeitige Weiterentwicklung der modernen Musik; die Rolle der Musik und bedeutender Musiker in der Kulturpolitik, in den staatlichen Institutionen und im Unterricht; die Aufgabe der Musik in der nationalsozialistischen Propaganda; Musiker im Exil und die Funktion der Musik in den Konzentrationslagern. Zahlreiche zeitgenössische Fotografien, Skizzen, Modelle und Dokumente sowie ein Anhang u. a. mit einer ausführlichen Chronologie komplettieren diesen ebenso eindrucksvollen wie informativen Band. • Ein Standardwerk zu einem Schlüsselthema der Zeit des Nationalsozialismus • Aktuelle Beiträge renommierter Autoren aus Deutschland und Frankreich • Erscheint als Begleitbuch zur Ausstellung in der Stiftung Schloss Neuhardenberg vom 26. März bis 25. Juni 2006